Heinrich Härlin (1843-1921)
Privatier und Jagdpächter Ehrenbürger der Gemeinde Ottmarsheim
Heinrich Härlin kam am 6. Februar 1843 als Sohn des Ludwigsburger Gutsbesitzers und Gemeinderatsmitglieds Louis Härlin und dessen Ehefrau Caroline, geborene Lotter, zur Welt. Die Familie besaß ein ansehnliches, heute nicht mehr bestehendes Wohnhaus mit einem weitläufigen Grundstück in der Asperger Straße 30 in Ludwigsburg.
Härlin, dessen voller Name Immanuel Heinrich Jakob Härlin lautete und der in Ottmarsheim schlicht «Härle» genannt wurde, liebte die Jagd und war nachweislich seit spätestens 1882 teilhabender Jagdpächter in Ottmarheim. Er war im Dorf ein gern gesehener Gast, der Überlieferungen zufolge, nicht nur Süßigkeiten an die Kinder verteilte, sondern der Gemeinde auch kleinere Gefälligkeiten erwies.
Der unverheiratet und kinderlos gebliebene Härlin, der ein Leben als Privatier führte, erklärte sich zu Beginn des Jahres 1903 bereit, der Gemeinde Ottmarsheim die finanziellen Mittel zur Erbauung der im Ort gewünschten und dringend benötigten Kleinkinderschule zur Verfügung zu stellen. Beeindruckt von dieser großzügigen Schenkung, beschlossen die bürgerlichen Kollegien einstimmig, Heinrich Härlin «in Anerkennung der um die Gemeinde Ottmarsheim sich erworbenen großen Verdienste» zum Ehrenbürger der Gemeinde zu ernennen und ein Duplikat der Ehrenbürgerurkunde «auf dem Rathaus aufzuhängen, damit auch die künftigen Generationen Kenntnis von dieser edlen Stiftung haben». Mit einem großen Festakt wurde Heinrich Härlin am 26. Februar 1903 die Ehrenbürgerurkunde feierlich übergeben.
Heinrich Härlin starb am 12. Februar 1921 im Alter von 78 Jahren in Ludwigsburg.